Fast jeder zweite industriell gefällte Baum weltweit wird zu Papier verarbeitet, beispielsweise zu Zeitungen, Geschenkpapier, Verpackungen, Küchentücher oder Toilettenpapier. Damit ist die Papierindustrie eine Schlüsselindustrie, wenn es um die Zukunft unserer Wälder geht.
Seit 1993 stellen das FSC-Zertifikat (Forest Stewardship Council®) und seit 1999 das PEFC-Zertifikat (Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes) sicher, dass das Holz für Produkte (Möbel, Spielzeuge, Papier oder Bleistifte) aus Wäldern stammt, die nach anspruchsvollen ökologischen und sozialen Standards bewirtschaftet wurden. Bei Kopierpapier oder Papieren, die für die Druckproduktion eingesetzt werden, ist dieses Sigel sehr gängig. Doch die Zertifizierungspolitik ist nicht frei von Kritik. Um einen Druckbetrieb als umweltfreundlich einzuordnen, eignen sich diese Zertifikate nur bedingt; im Zusammenspiel mit anderen Maßnahmen können sie aber durchaus sinnvoll sein.
ISO 14000 und EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) sind Umweltmanagementsysteme für Organisationen, die ihre Umweltleistung verbessern möchten. Es handelt sich um anspruchsvolle Systeme für nachhaltiges Management, bei denen alle unternehmerischen Umweltaspekte ermittelt und deren Auswirkungen bewertet werden. Das Verfassen einer Umweltpolitik sowie das Definieren konkreter Umweltziele, Maßnahmen, Aufgaben sowie Zuständigkeiten gehören dazu.
Der Aufwand für diese Zertifizierungen ist hoch, daher sind sie nicht so weit verbreitet wie die anderen Zertifizierungen. Außerdem belegen sie nicht zwangsläufig das umweltfreundliche Handeln von Organisationen und verlangen auch keine Umweltmindestleistung. Die Vergleichbarkeit unterschiedlicher Betriebe ist aufgrund fehlender Kennzahlen kaum möglich.